Traumasensible Erziehung

Plädoyer für eine traumasensible Begleitung von Kindern

Eine liebevolle, feinfühlige, d.h. auch traumasensible Begleitung und Förderung ist die beste Investition in die Zukunft der Familien, der Gesellschaft und der Welt als Ganzes. (Der Begriff “Begleitung” gefällt mir besser als “Erziehung”, weil mir darin zuviel Disziplinierung mitschwingt.) Dies gilt natürlich nicht nur für Familien-“erziehung”, sondern für das ganze Bildungssystem, beginnend mit den Kindertagesstätten. Die traumasensible Begleitung und Förderung zahlt sich aus in mehr psychischer und körperlicher Gesundheit, mehr Lebensfreude, Kreativität und guten Beziehungen, weniger Verhaltensauffälligkeiten bis hin zur Straffälligkeit. Die Liste ließe sich fortsetzen!

Traumatherapie kann helfen, weniger der eigenen Traumata an die nächste und übernächste Generation weiter zu geben. Das bedeutet nicht, dass begleitende Personen “fehlerfrei” sein müssen. Sie können aber zu ihren unsensiblen Verhaltensweisen im Nachhinein stehen und die davon betroffenen Schützlinge so entlasten, z.B.: “Da hat etwas / ein Teil in mir die Kontrolle übernommen. Es tut mir leid, dass ich mich so verhalten habe. Das ist mein Problem, du brauchst Dich nicht falsch zu fühlen deswegen.”
Wie gerne hätten viele von uns so etwas von unseren Eltern gehört. Wir hätten uns mehr gesehen gefühlt, und hätten weniger belastete Beschützer-/ Manageranteile entwickeln müssen.